Durch einen belanglosen Zufall stieß ich auf ein Heft der Reihe "Shadows of Love". Als Sammler erotischer Literatur und bekennender Freund des oftmals verpönten und doch immer gelesenen Mediums Heftroman griff ich natürlich zu. Und erlebte leider eine Enttäuschung.
Nach einer mißglückten Beziehung kehrt Claire Morgan nach Deutschland zurück und beginnt eine Arbeit bei einer Frankfurter Werbeagentur. Sie fühlt sich stark von ihrem älteren Chef angezogen, doch der ungeklärte Tod seiner Frau macht ihr Angst.
Die Geschichte erfüllt leider jedes Klischee und schon nach dem Lesen der Einleitung glaubt man, den Roman zu kennen. Und wenn man dennoch die Zeit investiert und ihn durchliest, wird man darin bestätigt. Es gibt keine überraschenden Höhepunkte und man muß weder Sherlock Holmes noch Jane Marple heißen, um die Auflösung um Larissas Tod vorher zu sehen.
Verständlich, daß die Autorin vermeiden wollte, ins pornografische abzugleiten, doch ein wenig mehr Pfeffer hätte ganz gut getan. Zwar sind die Sexszenen sehr detailliert beschrieben, wirken in ihrer trockenen, sachlichen Beschreibung aber leidenschafts- und emotionslos und kühl und sind etwa so aufregend wie das "Wort zum Sonntag".
Die Idee, eine regelmäßige Erotikreihe auf den Markt zu bringen, ist großartig, die Umsetzung leider nicht.
Ich werde die Reihe dennoch weiter im Auge behalten, vielleicht werde ich ja noch positiv überrascht.