Freitag, 30. November 2012

Bei aller Kritik am Kapitalismus ...

Die Kritik am Kapitalismus wird auch immer schärfer. Wenn man sich die Entwicklung in diesem Land ansieht, ist das mehr als verständlich und ich bin mit Sicherheit der Letzte, der sich für den Kapitalismus aussprechen würde.
Aber ganz objektiv muß man sich fragen, ob wir wirklich in einem kapitalistischem Staat leben und ob das wirklich so schlimm wäre. Betrachten wir das mal mithilfe folgender Fragen:
1.) Was ist Kapitalismus?
2.) Wie funktioniert er?
3.) Wie läuft es in unserem Staat?

1.) Kapitalismus bedeutet den Einsatz von vorhandenem Kapital, um weiteres Kapital zu erwerben. Dabei bedeutet Kapital nicht nur Geld (warauf es oft reduziert wird), sondern auch Zeit, Material, Möglichkeiten, Fähigkeiten, Hilfsmittel usw.

2.) Um das zu veranschaulichen möchte ich mal ein kleines alltägliches Beispiel bemühen. Da es sich um eine wirkliche Geschichte handelt, nenne ich keine Namen und Orte.
Der ALGII-Empfänger S. hatte in der letzten Woche des Monats kein Geld mehr. Er hätte die Möglichkeit gehabt, sich Geld zu leihen und im folgenden Monat zurück zu zahlen. Das hätte das Problem aber nur verschoben, da er dann im Folgemonat wieder weniger Geld gehabt hätte. Statt dessen ging er los, Pfandflaschen und -dosen sammeln. Mit dem Geld davon fuhr er in die nächste Stadt zur Plasmaspende. Das dafür erhaltene Geld hätte für die Woche gereicht. Statt dessen gab er es wieder für eine Fahrkarte in eine weiter entfernte Stadt aus, wo er sich zwei Stunden vor einen Kunstkurs stellte. Das Geld reichte dann für die Woche und er hatte sogar noch ein paar Euro übrig, die er in weitere Aktionen investieren konnte. Dabei hat er nebenbei geholfen, seine Stadt sauber zu halten, hat mit seiner Plasmaspende etwas soziales geleistet und mit dem Modeln etwas kulturelles beigetragen.
Dieses kleine Beispiel auf das größere System zu übertragen wäre ein sinnvoller und verantwortungsbewußter Kapitalismus.

3.) Jetzt die Frage, ob wir wirklich im Kapitalismus leben.
Mit den Argumenten "Wirtschaftswachstum" und "Arbeitsplätze" werden Firmen und Projekte mit öffentlichen Geldern gefördert und von Steuern befreit. Ob die produzierten Güter letzendlich wirklcih benötigt und verkauft werden ist egal, denn mit den Förderungen haben die Konzerne ihr Geld ja bereits verdient. (Besonders extrem ist das bei der Fleischindustrie, wo der überwiegende Teil nur für den Müll produziert wird, und das völlig bewußt).
Firmen, die unwirtschaftlich arbeiten, werden mit öffentlichen Finanzierungen unterstützt, wodurch zwar wirtschaftlich effektiv arbeitende, aber kleine und private Unternehmen nicht mehr konkurrenzfähig bleiben können und bankrott gehen.
Noch schlimmer das allseits bekannte Beispiel der Banken. Statt sie zur Verantwortung für die sogenannte Wirtschaftskrise, die sie verschuldet haben, zu ziehen, werden sie aus öffentlicher Hand gerettet und gestützt.
Und bei aller Kritik am Kapitalismus, ist das wirklich das Prinzip, Kapital gewinnbringend einzusetzen?

Die so bösen und so beliebten Pornos

Seit den 70ern wird (hauptsächlich von Frauenverbänden und religiösen Einrichtungen) enorm Druck gegen die Pornoindustrie gemacht.
Unabhängig davon macht diese unaufhaltsam Rekordumsätze. Sogar auf Schulhöfen werden Clips und Filme getauscht.
Beides Strömungen, die ich weder gut finden noch unterstützen und fördern muß.
Das Beobachten sexueller Handlungen und die damit gesteigerte Erregung bzw. der Reiz, beobachtet zu werden, sind nun einmal tief in unseren Instinkten verankert.
Ich sehe bei diesen Filmen/Magazinen/Clips/was-auch-immer ein ganz anderes Problem:
Warum werden in einem Porno nicht auch mal Gefühle angesprochen (damit meine ich jetzt nicht sexuelle Stimulation, sondern Emotionen)?
Und warum kommt da niemand (bis auf wenige Ausnahmen) auf die Idee, ein Kondom zu benutzen was (sowohl den Darstellern gegenüber als auch in ihrer Wirkung auf den Zuschauer) einfach mal verantwortungsbewußt und vernünftig wäre?

Mittwoch, 21. November 2012

Anthologieaufruf: Horrorwestern

Vor längerer Zeit startete ich einen Aufruf. Ich suchte Kurzgeschichten für eine Anthologie mit Horrorwestern. Es gab einige sehr schöne Beiträge, doch leider nur eine geringe Anzahl.
Mit großem Bedauern legte ich das Projekt erst einmal in die Schublade. Die Arbeit an anderen Projekten nahm mich stark in Anspruch, dann wurde mein Facebook-Profil gesperrt und ich verlor einige Kontakte usw.
Das bedeutet aber nicht, daß diese Idee damit gestorben wäre. Ich würde es gern wieder aufgreifen und hoffe, daß ich doch noch ein paar Geschichten bekomme und das Buch nächstes Jahr erscheinen kann.
Vorgaben möchte ich keine machen, damit genug Spielraum für Interpretationen bleibt. Das Buch soll möglichst vielfältig sein.
Wer Interesse hat, kann sich gern bei mir melden

Montag, 19. November 2012

Rückblick auf die Lesung von Hans Brinkmann und Lothar Becker

Am Donnerstag, den 15.11. 2012 fand die zweite Lesung in den neuen Räumen der Kleinen Galerie statt.
Lothar Becker und Hans Brinkmann stellten ihre Bücher "Schellackouvertüren" und "Die Butter vom Brot" (ganz stilecht in einer Brotdose erhältlich) vor. Dabei warfen sie einen kritischen Blick auf die ganz normalen, alltäglichen und menschlichen Schwächen. Nicht mit dem erhobenen Zeigefinger, sondern sympathisch satirisch und ganz menschlich. So, daß man sich selbst darin wiederfindet, über sich nachdenken und trotzdem lachen kann.

Die beiden Autoren gehören zur Chemnitzer Lesebühne. Lothar Becker selbst hat schon öfter in der Kleinen Galerie (damals noch in den alten Räumen) gelesen und Veranstaltungen organisiert, Hans Brinkmann war zum ersten Mal zu Gast.

Hier gibt es einen Videomitschnitt der Lesung. Man muß den Ton aber etwas lauter drehen.

Sonntag, 18. November 2012

Rückblick auf den "RockNWrestling Bash" in Chemnitz

Black Metal und ich hatten uns gestern doch entschlossen, den "Rock´N´Wrestling Bash" im Chemnitzer Südbahnhof zu besuchen. mit 20,-€ war die Karte nicht mal so teuer.
Das war wohl mit Abstand der seltsamste Wrestlingabend, den ich jemals erlebt habe. Es war eine Mischung aus (richtig großartigem)Metalkonzert, GoGo-Show und Wrestling mit bizarren Gimmicks und völlig absurden Hintergrundgeschichten, die aus den schlechtesten Filmen aller Zeiten zu stammen schienen. Die Matches wurden ebenfalls mit harter Musik begleitet und waren dementsprechend sehr schnell. Bei diesem ganzen wilden und scheinbar unkontrolliertem Gezappel im Ring darf man nicht vergessen, daß unter den Masken in Wahrheit richtig qualifizierte und gute Wrestler steckten (nein, ich spoiler hier nicht, wer alles dabei war).
Von der Action im Ring konnte ich leider nur wenig Bilder machen. Die Position, die ich mir ausgesucht hatte, war leider nicht so günstig, wie ich ursprünglich gedacht hatte. Außerdem flogen sehr viele volle Bierbecher durch die Halle und ich mußte sehr auf die Kamera achten.
Dafür konnte ich aber Bilder des Konzerts und der zauberhaften jungen Damen einfangen.
Ich überlege, ob ich die Show in Dresden ebenfalls besuchen werde.
Hier gibts die Bilder der Show

Freitag, 16. November 2012

Wie man legal und ohne Abzüge sein ALGII aufbessern kann

Es gibt immer noch Möglichkeiten, trotz allen Drucks und aller Drohungen und Kürzungen etwas dazu zu verdienen.
Natürlich sind diese Tips auch für Studenten, Wenigverdiener etc. nutzbar :)

Tip 1:
Pfandflaschen und Dosen
Das Klischee schlechthin und oft verlacht. Aber was bitte ist falsch daran, weggeworfenes Pfandgut einzusammeln? Wenn man den Aufwand gegenrechnet, kommt man dabei sogar auf einen relativ guten Stundenverdienst. Vor allem in größeren Städten lohnt sich das. Besonders erfolgreich: Nach Veranstaltungen wie Konzerten, Festivals, Sportveranstaltungen, oder an Wochenenden in der Nähe beliebter Diskos.

Tip 2:
Altpapier
In der DDR war das Sammeln von Altpapier üblich. Nach der Wende wurden die Annahmestellen weniger oder verschwanden völlig. Mittlerweile wachsen sie wieder wie Pilze aus dem Boden. Ich weiß nicht, ob das auch in den Altbundesländern der Fall ist, kann mir aber durchaus vorstellen, daß es auch da Möglichkeiten gibt.
Je nach Standort bekommt man 4 bis 8 Cent für das Kilo. Klingt nicht viel, aber eine größere Menge Papier sammelt sich sehr schnell an.
Vorteilhaft ist ein eigenes Fahrzeug oder ein hilfreicher Freund, um größere Mengen zu transportieren, damit es sich lohnt.
Ebenfalls ist Platz zum Lagern nötig, bis man es abgibt.

Tip 3:
Blut- und Plasmaspenden
Immer wieder wird damit geworben, Leben zu retten. Einige Organisationen zahlen nicht dafür sondern argumentieren, daß man es aus guten Absichten tue und das Belohnung genug sei. Wenn man bedenkt, daß sie das Blut nicht selbst verwenden, sondern einen Blutbeutel für mehrere hundert Euro verkaufen, ist das mehr als zynisch.
Es gibt noch eine Reihe von Firmen, bei denen die Blutspende honoriert wird. Zwar sind es keine Welten, die man verdient. Aber auch hier ist der Aufwand gering: Man legt sich eine Stunde zurück und liest entspannt. Die Nadel im Arm stört fast gar nicht. Und natürlich steht an erster Stelle, daß es eine gute Sache ist und man damit hilft, Leben zu retten. (Nur, warum sollte es verwerflich sein, dafür etwas zu bekommen?)
Außerdem tut man damit auch etwas für seinen eigenen Gesundheitszustand.

Tip 4:
Samenspende
Nicht jedermans Sache. Aber eigentlich auch eine gute Sache, jemandem mit seinem Kinderwunsch zu helfen.
Nötig ist dabei ein gewisses Auftreten. Bevorzugt sind Nichtraucher und Anti-Alkoholiker sowie Männer, die auf eine gesunde Ernährung achten. (nicht fanatisch aber bewußt)
Hier gibt es eine Möglichkeit, sich einzutragen

Donnerstag, 15. November 2012

Denkmal für Knut sinnvoll?

Am 5. Dezember 2006 wurden im Berliner Zoo zwei junge Eisbären geboren. Eins starb leider, das zweite wurde von der Mutter abgelehnt. Um es zu retten wurde es von dem Pfleger Thomas Dörflein von Hand aufgezogen. Das rief ein großes Medieninteresse hervor. Knut wurde zur Kultfigur empor gehoben. Der großen Begeisterung folgten Hasstiraden und Drohungen von Spinnern. Zwar war der Presserummel wirklich nervig, doch keine Rechtfertigung für ein solches Verhalten.
Am 19. März 2011 verstarb das Tier vor den Augen der Zoobesucher an einer krankhaften Veränderung seines Gehirns.
Am 24. Oktober 2012 wurde ein Denkmal für Knut enthüllt. Und das führt mich zu meiner Frage: Dieses Denkmal kostete 15000,-€ und wurde von Spenden finanziert. Da Knut vielen Menschen viel bedeutete ist diese Spendenbereitschaft verständlich und die gute Absicht begrüßenswert, aber wäre eine Spendenaktion für arterhaltende Maßnahmen oder ein Einsatz für artgerechtere Haltung nicht sinnvoller gewesen?

Mittwoch, 14. November 2012

Buchrezension: Western-Legenden Band 30 "Die Hölle von Julesburg" von Alfred Wallon

Historische Romane lagen in den letzten Jahren stark im Trend. Dieser Begriff tat fast schon weh, bleiben doch die Glaubwürdigkeit und die historische Authentizität zwischen wandernden, herumhurenden und nebenbei Kinder-auf-die Welt-holenden Päpstinnen irgendwo auf der Strecke.
Umso beruhigender, daß es noch Romane gibt, die die Bezeichnung "historisch" noch verdienen, weil eben tatsächliche historische Begebenheiten aufgegriffen werden.
Es scheint überraschend, daß man ausgerechnet im oft geschmähten Heftromansektor darauf stößt. Hier zeigt sich wieder einmal, der Inhalt macht das gute Buch aus, nicht das Medium.

Alfred Wallon greift in dem Roman "Die Hölle von Julesburg" ein Ereignis aus dem Jahr 1868 auf.
Der Bau der Union Pacific Eisenbahnlinie führte zur Entstehung der Bretterstadt Julesburg, in der die Gleisarbeiter sich entspannen und amüsieren konnten. Natürlich lockte das auch viele Abenteurer, Glücksspieler, Betrüger und Prostituierte an, die den Arbeitern das Geld aus der Tasche zogen. Nachdem die Situation außer Kontrolle geriet und es sogar Tote gab, griff der zuständige General Casement am 4. Juli 1868 hart durch.

Natürlich haben sich die Geschehnisse nicht im Detail so abgespielt wie in dem Roman geschildert. Doch gerade die fiktiven Personen und Zusammenhänge sind es, die dem Leser ein greifbares und nachvollziehbares Bild der damaligen Zustände vermitteln.

Die Härte und Kompromißlosigkeit, mit der Casements Gruppe vorging, die schnell ausgesprochenen und harten Urteile, mögen heute vielen moralisch fragwürdig erscheinen, doch es ist immer leicht, mit Abstand ein solches Urteil zu fällen über eine Zeit, in der man mit anderen Problemen konfrontiert war und der Überlebenskampf rauher war als heute.
Vielleicht hilft Wallons Roman, diese Zeit etwas besser zu verstehen.

Man könnte noch kritisieren, daß die Charaktere in dieser Geschichte etwas oberflächlich ausgearbeitet sind.
Doch dies kann man dem Autor nicht vorwerfen. Für einen Heftroman gibt es nun einmal begrenzende Vorgaben, was die Seitenzahl angeht und diese machen Abstriche leider notwendig.
Dennoch kann man sagen, daß diese Seiten gut und lesenswert gefüllt wurden

Freitag, 9. November 2012

Inhalt des FDP-Briefes

In den letzten Tagen habe ich ziemlichen Wirbel wegen des Werbebriefes der FDP gemacht. Einge frugen, warum ich mich so darüber aufrege, anstatt ihn einfach wegzuwerfen. Natürlich wäre das eine logische Reaktion auf eine solche Sendung gewesen, aber hier geht es auch um eine prinzipielle Frage.
Als der erste Brief der FDP vor einigen Monaten in meinem Briefkasten lag, bat ich noch höflich darum, solche Sendungen nicht mehr zu erhalten. Dies wurde ignoriert. Damit ist es eindeutig, daß es sich um eine Belästigung handelt. Ich habe das Recht, von Menschen und Parteien, die mir unsympathisch sind, in Ruhe gelassen zu werden, und auf diesem Recht bestehe ich.
Der Hinweis, ich solle doch ein "Keine Werbung einwerfen"-Schild an meinem Briefkasten anbringen, nützt ebenfalls nicht. Da es in einem Umschlag verschickt wurde, handelt es sich um einen Brief, der dennoch zugestellt wird.

Ich möchte nun einmal direkt auf diesen Brief eingehen.

1.)Es handelt sich um ein farbig und zweiseitig bedrucktes Blatt, noch dazu mit Umschlag. Zwar mag es sich dabei um Centbeträge handeln, doch diese summieren sich, wenn ein solcher Brief an mehrere Haushalte versendet wird. Also, "liebe" FDP, wieviel hat dieser Spaß den Steuerzahler gekostet?
2.)Brüderles Behauptung, wir hätten in Deutschland keinen "Raubtierkapitalismus"
- Nein, natürlich nicht. Deshalb werden auch Firmen und Konzerne unterstützt , die kleinen und mittelständischen Unternehmen so viel Konkurrenzdruck machen, daß diese nicht weiter existieren können. Und deshalb haben ein paar Unternehmen die Macht, die Politiker dieses Landes zu beeinflussen.
3.)Wir hätten eine "soziale Marktwirtschaft"
- Vor einigen Jahren mag dies noch zugetroffen haben. Was aber ist bitte "sozial" daran, daß Menschen 8 Stunden täglich arbeiten, aber trotzdem noch Unterstützung beantragen müssen?
- Was bitte ist "sozial" daran, daß statt sinnvoll bezahlter Arbeit der Billiglohnbereich weiter ausgebaut wird? Die FDP bestreitet dies nicht einmal, sondern macht auf ihrer Youtubeseite sogar noch fleißig damit Werbung für sich.
4.)Die FDP stünde für "Wachstum"
- Danke. Und was haben wir davon? Ein Großteil der in wachsenden Wirtschaftszweigen hergestellten Produkte kommt ja nicht einmal auf den Markt, sondern wird eingelagert oder für den Müll produziert. Welchen Sinn das macht? Schon die Subventionen, die dafür fließen, reichen aus, diese Produktionen lohnenswert zu machen. Die Parteien können im Gegenzug dafür den Wachstumserfolg für ihre Werbung verbuchen. Einen Sinn macht das nicht
5.)Die Reallöhne wären seit 2010 stetig gestiegen.
- Dem gegenüber stehen unverhältnismäßig gestiegene Lebenserhaltungskosten.
6.)Höchste Beschäftigung seit 20 Jahren
- Aber auch nur, weil Leute in Maßnahmen wie Reha, Weiterbildung, Seminaren und ähnlichen schön klingenden aber tatsächlich sinnlosen Projekten nicht in die Arbeitslosenstatistik fallen.
7.)Ablehung von Eurobonds
- Das ist ja mal positiv
8.)Stabilität des Geldes und ESM
- Äh, Moment das steht doch mehr als offensichtlich im Gegensatz zum vorangegangen Punkt
9.)Strompreise
- Jetzt wirds interessant. Das wäre doch mal wieder etwas positives. Aber wenn man weiterliest – äh, sie wollen Subventionen für alternative Energie senken, damit die Strompreise nicht weiter steigen? Wie bitteschön soll denn durch Subventionen der Preis steigen? Fleisch ist doch nur deshalb so billig, weil die Massenviehanlagen hoch subventioniert werden. Wie wärs, da mal Subventionen zu streichen? Oder bei Firmen, die Land kaufen, das brach liegen lassen und trotzdem Landwirtschaftssubventionen kassieren?
Weiter – Wie soll denn durch billiger und mit weniger Aufwand produzierten Strom der Preis steigen? Der Vorwurf, der rot-grün gemacht wird, ist absolut lächerlich, waren es doch die Union und die FDP, die die Strompreiserhöhungen in die Wege geleitet haben. Tatsächlich steigt der Preis doch, um die Verluste auszugleichen, die den konventionell und nuklear produzierenden Energiekonzernen durch alternative Energieanbieter entstehen. Übrigens Konzerne, in denen Mitglieder von schwarz-gelb im Vorstand sitzen.

Donnerstag, 8. November 2012

Buchrezension: "Schellackouvertüren" von Lothar Becker

Wenn man eine fantastische Geschichte schreibt (egal ob Fantasy, Science Fiction oder Horror) gibt es dafür eine einfache Formel:
Man entwirft ein fantastisches Szenario und lässt einen natürlichen und möglichst glaubhaften Charakter darauf reagieren. Wie gut das gelingt entscheidet über die Qualität der Geschichte.
Lothar Becker ist kein Fantast. Und so kehrt er (bewußt oder unbewußt) diese Formel um.
Er entwirft liebevoll einen fantastischen, fast schon surrealen Charakter und konfrontiert ihn mit einer wirklichen oder alltäglichen Begebenheit.
Das macht den besonderen Humor dieses Buches aus.
Anders verhält es sich mit den Gedichten. Sie wirken wie Illustrationen. Die Kurzgeschichten brauchen diese nicht, um zu funktionieren und doch gehören sie unbedingt zum Gesamtbild des Buches.

Mittwoch, 7. November 2012

Der Grund für meine aggressive Reaktion

Einige mögen gestern über meine aggresive Reaktion auf das Rundschreiben überrascht gewesen sein und diese für unlogisch gehalten haben. Tatsächlich ist es aber eine durchaus angemessene Reaktion auf ein allgemeines Problem.
Ich möchte hier einige Einzelbeispiele anführen:

Als erstes natürlich jenen erwähnten Brief. Bereits vor einigen Monaten gab es ein Rundschreiben der FDP an mehrere Haushalte. Ich hatte mich vernünftig darüber beschwert und gebeten, in Zukunft von solchen Belästigungen abzusehen. Dennoch fand ich einen zweiten in meinem Briefkasten. Mein Wunsch, in Zukunft nicht mehr behelligt zu werden wurde also bewußt ignoriert.

Zweites Beispiel:
Fast jedes Mal, wenn ich in Chemnitz zur Blut- oder Plasmaspende bin, werde ich in der Innenstadt angesprochen. Entweder von Spendensammlern oder von Vertretern, die mir Video- oder Zeitungsabos oder etwas ähnliches andrehen wollen. Mitunter auch von Vertretern religiöser Gruppierungen.

Dritte Beispiel:
Letzten Sonntag, als ich mit meiner Freundin ins Kino wollte, wurden wir auf offener Straße von Mormonen aufgehalten.

Was nun meine Reaktion darauf betrifft: Alles, was ich verlange ist, in Frieden gelassen zu werden.
Als ich heute Anzeige gegen die FDP wegen dieser unangemessenen Belästigung stellen wollte, wurde mir mitgeteilt, daß es keine gesetzliche Grundlage gäbe, gegen Belästigungen durch Postsendungen oder in der Öffentlichkeit vorzugehen.
Deshalb also die Frage: Was bleibt einem übrig, um sich vor solchen Störungen zu schützen?

Dienstag, 6. November 2012

Rundbrief der FDP

Schon vor einiger Zeit gab es einen Rundbrief der FDP an private Haushalte. Trotz aller Proteste dagegen fand ich heute wieder so einen im Briefkasten.
Voller Wut schrieb ich eine Nachricht an die Homepage der Partei. Diese poste ich hier mal in Kopie:

"Damen und Herren

Trotz aller Proteste bei der letzten Briefaktion wurden erneut Briefe Ihrer Partei an private Haushalte verschickt.
Ich fordere Sie hiermit auf, mich in Zukunft nicht mehr mit Ihrer Propaganda zu belästigen.
Des weiteren fordere ich 2000,- € Entschädigung für diese beleidigende Belästigung von Ihrer Partei.
Weiterhin setze ich Sie hiermit in Kenntnis, daß ich diesen Brief als Anlaß nehme, Ihre Partei öffentlich bloßzustellen und Ihrem Ansehen in der Öffentlichkeit zu schaden.

mit unfreundlichen Grüßen
Michael Sonntag