Durch einen Verkehrsunfall ist der junge Konstantin an den Rollstuhl gefesselt. Ihm bleibt nur seine Fantasie, um sein Leben interessant zu halten und nicht in Langeweile und Stumpfsinn zu verfallen. Und so verbringt er seine Tage mit Begegnungen mit Astronauten, Gurus, Rockstars und hübschen Seiltänzerinnen, die Angst haben, von einem eingebildeten Seil zu fallen. Konstantins Mutter hat wenig Verständnis dafür. Noch dazu, weil sich eine Agentin der Versicherung angekündigt hat. Und wenn Konstantin als unzurechnungsfähig beurteilt wird, bekommt er die Schuld an dem Unfall zugeschoben und die Versicherung zahlt nicht.
Wie in seinen vorherigen Musicals und in seinen Büchern sind Lothar Beckers Helden nicht übermenschlich, aber über-menschlich. Auf liebevolle Weise übertreibt er all die kleinen Marotten und Spinnereien und macht seine Figuren so zu Spiegelbildern der kleinen menschlichen Eigenarten. Doch am Ende sind es genau diese kleinen scheinbaren Schwächen, die den Figuren helfen, die alltäglichen Herausforderungen zu meistern und ihren Platz im Leben zu finden und zu behaupten. Und dieser so winzige und doch oft so schwere Schritt zwischenmenschliches Miteinander, der die Welt besser macht.
Willkommen in einer Welt, in der man Reißverschlüsse nicht sehen kann, wenn man nicht an sie glaubt.
Die Musik ist genau so, wie sie sein sollte. Lebendig, und selbst in den melancholischen Stücken mitreissend. Nachdenklich, ohne zu schwer kopflastig zu sein und immer auch ein bißchen reflektierend.
Den Schauspielern merkt man an, daß sie keine Profis sind, doch das ist keine Schwäche an dem Stück, im Gegenteil. Sie zeit, sie zeigen wirklich die Begeisterung, die notwendig ist, um die Geschichte zum Leben zu erwecken. Und sie leben ihre Rollen mit all ihren Überspitzungen so perfekt aus, daß man meint, sie hätten nie etwas anderes getan.
Üngi Tün Düngi allen, die noch in den Genuß des Musicals kommen wollen.
HIER gibt es die Bilder der Premiere
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