Da heute wieder einmal ein Artikel öffentlich geteilt wurde, der sehr hitzige Diskussionen auslöste, nahm ich das als Anlass, mal wieder eine Mail zu versenden. Zwar erwarte ich nicht, darauf eine Antwort zu bekommen und bin mir nicht mal sicher, ob sie gelesen wird, aber das ist nun einmal ein Mittel, das uns zur Verfügung steht und auch genutzt werden sollte. Das bringt zumindest mehr, als sich seinem Hass in der Kommentarfunktion der sozialen Medien Luft zu verschaffen. Hier mal die Nachricht zum Mitlesen:
Geehrter Herr Beck
Ich beziehe mich in dieser Mail auf den folgenden Artikel: http://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/id_76416132/kopftuch-und-schaechten-beck-fordert-akzeptanz-religioeser-riten.html
Dieser ist laut Angaben bereits von 2015, wurde aber erst heute
wieder in den sozialen Medien geteilt und löste ziemlichen Unmut
aus. Deswegen möchte ich auch nach über einem Jahr noch einmal auf
die darin getätigten Aussagen eingehen.
Erstens:
Das Tragen von Kopftüchern entspricht dem Persönlichkeitsrecht,
über das jeder selbst bestimmen sollte. Solange also niemand gegen
seinen Willen gezwungen wird, kann dagegen nichts einzuwenden sein.
Falsch ist jedoch, dies in einem religiösem Zusammenhang zu sehen
bzw. da die Anerkennung des Respekts gegenüber der „Vorstellungen
von Minderheitsreligionen“ zu fordern, da es keine Religion gibt,
die dies verlangt. Es handelt sich lediglich um eine Tradition, die
von fundamentalistischen Predigern als Religion propagiert wird.
Ein Standpunkt, der auch im muslimischen Teil der Welt sehr
kritisch gesehen und nicht uneingeschränkt geteilt wird.
Zum zweiten und sehr viel schwerwiegenderem Punkt, dem geforderten
Anerkennen des Schächtens von Tieren, ist folgendes zu sagen:Die
Gesetze und vor allem der Tierschutz stehen über dem Recht auf
freie Ausübung der Religion. Gerade in einem Land, das sehr streng
auf die Trennung von Staat und Religion (welcher Religion auch
immer) achtet, sollte das Vorrang haben.
Es gibt auch jüdische und muslimische Tierschützer, die das
Schächten ablehnen, hier also Akzeptanz zu fordern zeugt von
politischem, gesellschaftlichem und moralischem Unverständnis.
Gerade als Mitglied einer Partei, für die es zu ihrer Gründungszeit
als selbstauferlegte Aufgabe galt, sich für den Umwelt- und
Tierschutz einzusetzen sind solche Forderungen untragbar.
Mit solchen Forderungen fördern Sie auf unverantwortliche Weise den
Rassismus in diesem Land und haben gewalttätige Übergriffe auf
Flüchtlinge und Migranten mit zu verantworten.
Wer sich selbst an die Quelle wenden will, statt nur zu toben, die Mailadresse lautet:
volker.beck@bundestag.de
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