Immer wieder wird mit den Interessen der Wirtschaft argumentiert, wenn es um politische Entscheidungen geht. Mal ganz ehrlich die Frage: "Wieso sollte uns das interessieren?"
Was ist "Wirtschaft" eigentlich?
Wirtschaft ist die summe des Handels. Also der Austausch von Waren und Dienstleistungen. Um eine Umrechnung auf einen berechenbaren und festen Wert zu erhalten, wurde das Geld erfunden.
Wie entsteht Handel? Wenn ein bestimmter Mangel entsteht, wird der Handel mit Waren oder die Inanspruchnahme von Dienstleistungen notwendig. Je mehr Handel betrieben wird, desto stärker ist die Wirtschaft.
Und hier zeigt sich das Problem. Denn natürlich sollte es im Interesse eines jeden sein, möglichst wenig Mängel aufkommen zu lassen, die Wirtschaft also schwach zu halten.
Die Werbung vermittelt einem immer mehr das Gefühl, ein Verlangen nach bestimmten Produkten zu verspüren, also die Illusion eines Mangels. Damit wird man zum Kauf angeregt, die Wirtschaft also gestärkt.
Man soll möglichst viel konsumieren. Das wird dann auch von der Politik als positiv dargestellt, da es ja die Wirtschaft stärkt.
Ein Indikator für die Wirtschaft ist das sogenannte "Bruttosozialprodukt". Vereinfacht ausgedrückt ein Wert, der einen Zugewinn von Werten in einem bestimmten Zeitraum ( in der Regel pro Jahr) erfasst. Ist dieser Wert möglichst hoch, wird das wieder als positiv dargestellt.
Die Frage, die dabei wieder offen bleibt ist "Was habe ich davon?" ("Ich" steht hier stellvertretend für den Durchschnittsverbraucher)
Wieso sollte es für mich ein Vorteil sein, wenn es der "Wirtschaft" mathematisch zwar gut geht, für mich aber alles teuerer wird und meine Interessen wie eine ordentliche Gesundheitsvorsorge, meine persönliche Lebensqualität, ja sogar meine Möglichkeiten zu überleben, den hochgepriesenen Interessen der Wirtschaft geopfert oder zumindest eingeschränkt werden?
Wieso sollte ich wollen, daß Konzerte möglichst viel einnehmen, wenn das für mich bedeutet, weniger für mich selbst zur Verfügung zu haben?
Immer wieder wird uns vorgebetet, daß alles für die Wirtschaft geschieht und wir uns darüber freuen sollen.
Aber vielleicht sollten wir darüber nachdenken, daß es vielleicht besser für uns wäre, wenn es der Wirtschaft schlechter ginge.
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