Immer wieder heißt es, Angela Merkel müsse weg. Wenn man nachfragt, wieso, heißt es, wegen der Flüchtlingskrise.
Aha, sie muß weg, weil Menschen Hilfe brauchen. Das ist wohl der dämlichste Grund überhaupt. Man sollte ernsthaft überlegen, wie man da Hilfe bieten kann, anstatt Politiker dafür zu verurteilen.
Warum also sollte Merkel weg müssen?
Fangen wir in der Zeit an, bevor sie Kanzlerin wurde. Ich bin sicher kein Fan Schröders, aber dennoch muß man ihm dankbar sein, daß er sich als Kanzler damals gegen einen Deutschlandeinsatz im Irak-Krieg eingesetzt hat. Seine Gegenspielerin, die einen Kriegseinsatz forderte, hieß ... Angela Merkel.
Machen wir ein paar ganz wüste Sprünge:
Als in der Türkei ein Naturschutzgebiet zerstört wurde, um für einen Prunkpalast Platz zu schaffen, wurden Demonstranten von der Polizei brutal zusammen geschlagen. Angela Merkel war sehr schnell dabei, das öffentlich zu kritisieren. Frisch bitte mal jemand meine Erinnerungen auf, wie war noch mal ihre Reaktion, als in Stuttgart alte Leute so verprügelt wurden, daß sie erblindeten oder kleine Kinder mit Wasserwerfern und Tränengas angegriffen wurden?
Das lustig-leidige Thema Mindestlohn. War echt notwendig, wenn man bedenkt, daß Menschen, die lange und hart arbeiten, von ihrem Lohn nicht leben konnten und aufstockend ALGII beantragen mussten.
Unsere geliebte Kanzlerin hat es jahrelang geschafft, den Mindestlohn zu verhindern oder zumindest aufzuschieben. Als der Druck so groß wurde, daß sie es nicht mehr verhindern konnte, schaffte sie es immer noch, den von der Linken geforderten Mindestlohn von 10,- € auf 8,50 € zu reduzieren und sich das ganze dann auch noch als Verdienst gut zu schreiben. Natürlich hat sie es geschafft, für diesen Mindestlohn noch Sonderregeln zu schaffen, wo diese Regelungen gar nicht mehr greifen.
Ihre Ansprachen für öffentliche Überwachung sprechen wohl für sich selbst. Ebenso für die Telefonüberwachung und Vorratsdatenspeicherung.
Asyl für Edward Snowden war natürlich zu keinem Zeitpunkt ein Thema für diese Kanzlerin.
Was jedoch ein Thema für sie war, war die Verteidigung von Waffenlieferungen. Natürlich hatte sie Recht, als sie sagte, daß von deutschen Firmen keine Waffen in Krisengebiete geliefert würden. Denn Saudi-Arabien ist ja kein Krisengebiet. Daß von dort aus Waffen weiter in Krisengebiete gehen, dafür können ja die Unternehmen nichts. Und natürlich ist eine deutsche Regierung nicht in der Lage, solche Lieferungen zu unterbinden, da das ja die freie Wirtschaft einschränken würde. Dann doch lieber Mitgefühl für Flüchtlinge heucheln, statt etwas gegen die Fluchtursachen tun.
Ihr Engagement für Glyphosat spricht ebenfalls eine deutliche Sprache.
Aber was erwartet man von einer Frau, die von sich behauptet, Fan eines Mannes zu sein, der Zeit seines Lebens erbittert gegen Tierversuche kämpfte, aber selbst den Bau neuer Versuchslabore unterstützt und fördert?
Es gab Pläne, endlich ein konsequentes Antikorruptionsgesetz für Politiker einzuführen, die an dem Widerstand deutscher Politiker scheiterten. Eine der verbissendsten Gegnerinnen dieses Gesetzes war... selbstverständlich Frau Merkel.
Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Paare? Doch nicht unter Merkel.
Energiewende? Solange es medienwirksam ist auf jeden Fall. Sobald es ruhiger wird, kann man es ja wieder unter den Teppich kehren und so tun, als wäre nie etwas gewesen.
CETA und TTIP werden wohl zur Zeit ausreichend thematisiert.
Merkel muß weg? Ja, aber bitte aus den richtigen Gründen.
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