Freitag, 3. November 2017

Robin of Sherwood - mein Rückblick

Enldich habe ich eine alte Serie wiedergefunden, mit der ich als Kind aufgewachsen bin.
30 Jahre ist es her, daß "Robin of Sherwood" bei uns lief. Ich hatte noch einzelne Bilder im Kopf und wußte, wie sehr ich die Serie damals geliebt habe, mich aber auch des Öfteren sehr gegruselt hatte, aber leider konnte ich mich nicht mehr konkret daran erinnern.


Das Dorf Locksley wird von Soldaten zerstört. Der junge Robin trifft im Sherwood Forest einen Mann, der behauptet, der Gott Herne zu sein. Er sagt Robin, daß er der Beschützer der Waldes und der Menschen, die in und um den Forest leben, ist.
Er wird immer mehr zu dem "Behütetem" (The hooded man), der prophezeit wurde.
Nach etlichen Abenteuern gelingt es dem Sheriff von Nottingham, Robin of Locksley zu töten. Doch Robin Hood lebt in Gestalt von Robert of Huntington fort.

Die Serie unterscheidet sich sehr von den wunderschönen alten Robin-Hood-Filmen, die man aus den 50ern kennt. Die Sets sind weitaus realistischer, weil an originalen Orten gedreht.
Im Gegensatz dazu werden hier aber auch mehr mystische Elemente aufgegriffen. Und gerade mit dem Licht wird hier sehr viel Stimmung erzeugt.

Guy of Gisburne ist in den meisten Verfilmungen als Sheriff von Notingham bekannt, hier ist er nur der Handlanger des eigentlichen Sheriffs. Maryan (bzw. hier "Marion") lebt nicht in Nottingham, sondern gehört selbst zu den Geächteten.  Auch ist sie nicht die hilflose Maid, die gerettet werden muß, sondern kämpft ebenso unerbittlich mit Pfeil und Bogen, manchmal auch mit dem Schwert, wie jeder andere der Gefährten.

Robins Tod war notwendig, weil der Darsteller Michael Praed ein anderes Engagement annahm. Viele Fans waren mit dem Wechsel zu Jason Connery unzufrieden.
Ich persönlich fand den nicht mal schlecht, weil die Serie in meinen Augen dadurch noch eine wichtige Aussage gewann. Daß nämlich nicht der Mann, sondern die Idee, die er verkörpert, das eigentlich wichtige ist. Irgendwie ist es auch im wahren Leben ein tröstlicher Gedanke, daß bestimmte Werte, für die man eingetreten ist, weiter getragen werden.

Heute sehe ich Serien eher als Unterhaltung. Doch vor über 30 Jahren hatten sie noch eine andere Bedeutung für mich. Flash Gordon (das ZDF hatte das alte Serial aus den 40ern mal gebracht), Kara Ben Nemsi Effendi, Mein Freund Winnetou und eben Robin of Sherwood waren für mich Identifikationsfiguren. Helden, die für eine bessere Welt standen. Zugegeben kindisch-romantische Wunschvorstellungen, aber ich war ja auch ein Kind, und manchmal wünsche ich mir diesen Idealismus von damals zurück.

Auch darum hat mich die Szene von Robins Tod auch heute noch zum Weinen gebracht. Nicht nur die Dramatik der Darstellung, sondern auch der Gedanke, daß damit eben diese naive kindliche Traumwelt irgendwann auch gestorben ist.

Ein wichtiger Bestandteil der Serie war natürlich auch die fantastische Musik von Glannad, die sich auch losgelöst schön hören lässt und nach wie vor eine Empfehlung wert ist.

Heute werden wieder ohne Ende Serien produziert, doch hin und wieder lohnt es sich wirklich, mal zurück auf die alten Serien zu schauen.
"Robin of Sherwood" ist auf jeden Fall ein zeitloses Juwel, das man in Erinnerung behalten sollte.

Nichts ist jemals vergessen.

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