Donnerstag, 2. April 2015

Verirrt zu McDonalds

Gestern habe ich mich trotz meines Widerwillens gegen diese Kette zu einem Besuch bei McDonalds überreden lassen.
Ich war auch bereit, in meinem Urteil fair zu sein.
Ich hatte einen "Beef Clubhouse" (oder wie das Ding heißt)
Da ich fair sein wollte, fange ich mit dem Positiven an: Der Salat war frisch und das Brötchen ganz ok.
Jetzt das Negative: Obwohl das Ding eben erst aus der Küche kam, war es gerade mal lauwarm.
Die Tomate war die Umsetzung eines Holland-Tomaten-Witzes - sie hat einfach nach gar nichts geschmeckt.
Das "Beef" erinnerte von der Konsistenz her an zusammen gepappte Sägespäne. Und obwohl mir der direkte Vergleicht fehlt, könnte ich mir vorstellen, daß auch der Geschmack ähnlich ist.
Über den "Bacon" das Gleiche zu sagen, wäre ungerecht. Der erinnerte mehr an Gummi.
Die Pommes waren so weit in Ordnung, wurden aber schnell pappig und waren gegen Ende der Tüte ETWAS sehr salzig (und das sage ich als jemand, der viel Salz verwendet).
Diese komplette Zumutung kostete den unverschämten Preis von 7,09 €. Unnötig zu sagen, daß es zu wenig war, um ausreichend zu sättigen.
Der Trost war am Ende die Apfeltasche, die zugegebenermaßen eine Delikatesse ist.

Beim nächsten Mal Burger doch wieder lieber Route66

Donnerstag, 19. März 2015

Comicrezension "Zorro vs Dracula"

Text: Don McGregor
Zeichnungen: Thomas Yeates

Die Handlung des Comics ist schnell erzählt. Dieser Comic lebt wirklich von den Bildern und den großartigen Actionszenen. Das heißt aber nicht, daß es dumpfe Hau-Drauf-Optik wäre. Im Gegenteil, die Dynamik der Figuren läuft fast wie ein Film ab und die beschreibenden Texte wirken sehr poetisch.
Den Band auf die Action zu reduzieren würde dem Werk auch nicht gerecht. Denn obwohl das Hauptaugenmerk darauf liegt, sind die Charaktere gut ausgearbeitet.

Zorro befindet sich auf einer Reise durch Europa. Gerade kommt er aus Spanien, wo er einen neuen Degen bekommen hat, und fährt weiter nach Frankreich. Doch an Bord ist auch Dracula, der vor der vorrückenden Armee Napoleons flieht.
Don Diego verliebt sich in Carmelita Rodriguez, doch gerade sie hat Dracula als sein nächstes Opfer auserwählt.

Graf Dracula ist wieder die klassische Horrorfigur. Weder das blutrünstige Monster, noch der sein Schicksal bejammernde Hollywood-Vampir. Gerade die Zärtlichkeit, mit der er Donna Carmelita auswählt, macht ihn fast sympathisch.
Doch in Zorro findet er einen ebenbürtigen Gegner.
Es ist fast bedauerlich, daß der letzte Kampf der beiden so schnell zum Ende kommt.
Doch hier kommt noch einmal etwas Humor in die düster-romantische Geschichte. Denn ein gewisser machtbesessener Wahnsinniger ermöglicht durch seine legendäre Dummheit und Tollpatschigkeit Draculas Rückkehr.

Thomas Yeates hat seinen Figuren sehr viel Leben eingehaucht. Und wenn man sein Foto betrachtet und Zorro und Dracula daneben hält, scheint es, als hätte er in ihnen zwei Seiten seiner eigenen Persönlichkeit ein jeweils ein Gesicht gegeben.

Mittwoch, 18. März 2015

Comicrezension: "Die Zwerge"

Über die Geschichte muß man wohl nicht mehr viel sagen (deswegen nur ein kurzer Einblick).
 Markus Heitz´ Roman „Die Zwerge“ gehört zu den erfolgreichsten Romanen der modernen Fantasy.

Nun gibt es auch eine Comicfassung davon, Text bearbeitet von Yann Krehl, gezeichnet von Che Rossié.

Was gibt es über den Comic nun zu sagen?
Die Geschichte hat sich nicht groß geändert und man erinnert sich wieder an einige Passagen aus dem Buch.

Der Zwerg Tungdil, der unter den Menschen aufgewachsen ist, wird zur politischen Schachfigur, als er auserwählt wird, als Kandidat um den Königsthron aufzutreten. In Wahrheit ist das nur ein Schachzug, um einen Krieg der Zwerge gegen die Elfen zu verhindern. Denn gerade zu dieser Zeit regt sich das „Tote Land“, die Heimat böser Mächte. Völlig ahnungslos macht sich Tungdil auf eine abenteuerliche Reise, verfolgt von Orks und rivalisierenden Zwergen. Doch die größte Gefahr geht von den unheimlichen Albae aus.

Set und Colorierung sind etwas dunkler, als man es sich beim Lesen wahrscheinlich vorgestellt hat.
Doch die Charaktere sind sehr gut getroffen.

Wie sollte man „Die Zwerge“ nun lesen?
Ich würde nicht empfehlen, den Comic anstatt des Buches oder vor dem Buch zu lesen.
Statt dessen ist er eine schöne Ergänzung, die man sich hinterher gönnen sollte. So bleibt der Kopf frei für eigene Vorstellungen und man kann das Buch unbelastet genießen.
Und wer das Buch liebt, wird mit dem Comic auf jeden Fall seinen Spaß haben.

Samstag, 22. November 2014

Comicrezension: Rock'N'Roll Wrestling Bash Heft 1

Aller tausend Jahre findet ein mörderisches Wrestlingturnier statt: Der Rock 'N' Roll Wrestling Bash.
Der letzte Gewinner war der böse El Brujo, der auf dem finsteren Planeten Struja Spectra 13 haust. Doch nun ist die Zeit für einen neuen Bash gekommen. Der Geist der Galactic Trash Wrestling Alliance ist auf der Suche nach neuen Kämpfern. Der Schauplatz des Turniers ist die Erde, und so sucht der mächtige Geist die scheußlichsten Exemplare der Spezies Mensch, um den grausamen El Brujo heraus zu fordern.
Der Favourit ist der Kannibale Boris The Butcher, doch wider Erwarten verliert er schon im ersten Match gegen den Transvestiten Peggy Poo. Die Weisen des Planten Baronia suchen nun nach einem neuen Champion, doch El Brujo versucht inzwischen, sich mit einem teuflischen Plan vor der Teilnahme am Turnier zu drücken.

An dem Rock 'N' Roll Wrestling Bash nehmen wirklich hervorragende Wrestler teil, doch der Bash selbst ist genau das, womit die Veranstaltung wirbt: Trash!
Und genau das findet sich auch in der Comicumsetzung: total überdrehte Charaktere, eine völlig krasse "Geschichte" und jede Menge Blut und Ekligkeit sowie völlig groteske Situationen.
Man sollte besser nicht zu sehr darüber nachdenken, aber wenn man auf diesen perversen Humor steht, hat man mit diesem Heft jede Menge Spaß.

Montag, 3. November 2014

Rückblick auf die Premiere zu Lothar Beckers Musical "Plastic Opera"

Durch einen Verkehrsunfall ist der junge Konstantin an den Rollstuhl gefesselt. Ihm bleibt nur seine Fantasie, um sein Leben interessant zu halten und nicht in Langeweile und Stumpfsinn zu verfallen. Und so verbringt er seine Tage mit Begegnungen mit Astronauten, Gurus, Rockstars und hübschen Seiltänzerinnen, die Angst haben, von einem eingebildeten Seil zu fallen. Konstantins Mutter hat wenig Verständnis dafür. Noch dazu, weil sich eine Agentin der Versicherung angekündigt hat. Und wenn Konstantin als unzurechnungsfähig beurteilt wird, bekommt er die Schuld an dem Unfall zugeschoben und die Versicherung zahlt nicht.

Wie in seinen vorherigen Musicals und in seinen Büchern sind Lothar Beckers Helden nicht übermenschlich, aber über-menschlich. Auf liebevolle Weise übertreibt er all die kleinen Marotten und Spinnereien und macht seine Figuren so zu Spiegelbildern der kleinen menschlichen Eigenarten. Doch am Ende sind es genau diese kleinen scheinbaren Schwächen, die den Figuren helfen, die alltäglichen Herausforderungen zu meistern und ihren Platz im Leben zu finden und zu behaupten. Und dieser so winzige und doch oft so schwere Schritt zwischenmenschliches Miteinander, der die Welt besser macht.
Willkommen in einer Welt, in der man Reißverschlüsse nicht sehen kann, wenn man nicht an sie glaubt.

Die Musik ist genau so, wie sie sein sollte. Lebendig, und selbst in den melancholischen Stücken mitreissend. Nachdenklich, ohne zu schwer kopflastig zu sein und immer auch ein bißchen reflektierend.

Den Schauspielern merkt man an, daß sie keine Profis sind, doch das ist keine Schwäche an dem Stück, im Gegenteil. Sie zeit, sie zeigen wirklich die Begeisterung, die notwendig ist, um die Geschichte zum Leben zu erwecken. Und sie leben ihre Rollen mit all ihren Überspitzungen so perfekt aus, daß man meint, sie hätten nie etwas anderes getan.

Üngi Tün Düngi allen, die noch in den Genuß des Musicals kommen wollen.

HIER gibt es die Bilder der Premiere