Freitag, 9. September 2016

Die Serienwoche



LEXX: THE DARK ZONE – Supernova

In der Dark Zone ist die unfreiwillig zusammengewürfelte Crew des Lexx vor dem Zugriff Seines Schattens sicher. Doch Kais Protoblut reicht nur für zehn Tage, danach wird er endgültig sterben. Zev hofft, auf Brunnis, dem ursprünglichen Heimatplaneten der Brunnen G, ein Mittel zu finden. Doch auf dem zum Tode verurteilten Planeten geraten sie in eine Reihe tödlicher Situationen. Und das Entkommen aus einer Todesfalle bedeutet, zwangsläufig in einer anderen zu sterben. Die Rettung kommt von völlig unerwarteter Seite.

Was im ersten Film begonnen wurde, setzt der zweite konsequent fort. Ungewöhnliche Ideen, bizarre Set, groteske Szenarien und gleichzeitig ein wildes Durcheinanderwürfeln und Umstürzen philosophischer Grundsätze.

Man braucht viel perversen Humor für diese Serie bzw. die Filme. Und genau den bringt Tim Curry mit, der hier als Hologramm des Poeten, der auf dem Planeten vergessen wurde, auftritt.

Am Ende der Folge stirbt ein Mitglied der wilden Truppe, doch es sei hier nicht verraten, wer.



GOTHAM Folge 1 bis Staffel 2 Folge 10

Als Comicfan bin ich kein großer Anhänger der Verfilmungen. Zu oft waren die Filme der Marvel- und DC- Helden weit von der Comicvorlage entfernt um sie dem größeren Kino- und Fernsehpublikum schmackhaft zu machen.
Gotham konnte mich allerdings so begeistern, daß ich die Serie durchgehend gesuchtet habe.
Eine Batmanserie ohne Batman. Ok, warum eigentlich nicht.

Der junge Polizist James W. Gordon tritt seinen Dienst in der für Verbrechen verrufenen Stadt Gotham City an. Doch schnell stellt er fest, daß in dieser Stadt vieles anders läuft, als er erwartet hätte. Ein Großteil der Polizei ist korrupt und selbst die anständigen Cops haben keine reine Weste. Und die Stadt ist fest in der Hand des organisierten Verbrechens.

Diese Serie ist so, wie ich mir eine Superheldenserie wünsche, selbst ,wenn keine Superhelden vorkommen: Wenig Humor, dafür viel Tiefgang, starke Persönlichkeiten, viel Härte und Kompromisslosigkeit und sogar eine Spur Splatter (allerdings nicht so viel, daß er abstumpfen würde, sondern gezielt trifft und schockt.)

Man sollte hier natürlich nicht erwarten, die Figuren so anzutreffen, wie man sie aus den Comics kennt, es gelten die Gesetzmäßigkeiten eines Parelleluniversums: Die gleichen Karten, doch sie werden komplett neu gemischt. Jede Figur bekommt eine neue Geschichte, doch man erkennt sie noch genau so wieder, wie sie sein sollen. Durchgeknallt und psychopathisch, doch auch mit einer menschlichen, verwundbaren Seite. Wie ein Batman-Gegner eben zu sein hat.
Und die Zukunft hält wohl noch einige Überraschungen bereit. Als Bruce Wayne gefragt wird, was seine Lieblingstiere sind, antwortet er “Eulen”. Werden wir also in Zukunft wirklich Batman sehen, oder wird es sein böses Gegenstück Owlman sein, dessen Weg Bruce Wayne einschlagen wird?


DOCTOR WHO Staffel 22, Episode 1 “Zwei Mal Einstein”

Zwei Jugendliche, mathematische Genies, werden von der Erde einer unbestimmten Zukunft entführt. Auf dem Planeten Joconda werden die Bewohner, vogelähnliche Humanoide, von einer riesigen Schnecke unterdrückt. Die Genialität der Zwillinge soll dort für einen perversen Invasionsplan mißbraucht werden. Selbst der wahre Herrscher des Planeten, ein Timelord, ist nur noch ein Spielzeug. Der Doctor ist der einzige, der helfen kann. Doch seine letzte Regeneration ist noch nicht stabil. Verwirrt und paranoid wird er selbst zur Bedrohung.

Klar, die Serie ist wieder Kult, doch ich bin ein großer Anhänger der alten Folgen, die neuen sind für mich eher ein Trostpflaster. Der sechste Doctor ist einer der beliebtesten, doch auch einer der fragwürdigsten. Egozentrisch, feige, egoistisch, theatralisch und mitunter sehr sehr sehr zynisch. Nicht der große Held, aber wenn es darauf ankommt immer noch DER Doctor.
Die Tunnelsysteme und die Masken der Darsteller wirken immer noch wie aus dem 40 Jahre vorher beliebtem Serial “Flash Gordon”. Und warum auch nicht. Nicht der großen Effekte, sondern die Ideen und die Geschichten definieren die Serie als das, was sie ist.


DAREDEVIL Folge 1

Nachdem mich GOTHAM so begeistert hatte, wollte ich auch Marvel eine Chance geben und wagte mich an Daredevil. Bisher war die Figur einmal  als zweiter Held in einem Hulk-Film aufgetaucht, der eigene Film erwies sich als ziemlich alberne Peinlichkeit.
In dieser Serie wird die Darstellung aber doch der Vorlage wieder gerecht.

Der Vorteil einer Serie gegenüber einem Spielfilm ist klar: Ein Film muß in einer bis zwei Stunden eine Geschichte erzählen, eine Serie erlaubt es der Handlung, sich langfristig aufzubauen, komplexere Verstrickungen, größere Interaktionen zwischen den Figuren usw.

Gerade bei Daredevil ist das sehr wichtig. Obwohl die ganzen übernatürlichen und fantastischen Elemente des Marvel-Universums auch in Daredevilgeschichten eine Rolle spielen können, ist Daredevil doch eine eher bodenständigere Figur gewesen. Die Serie setzt das sehr gekonnt um. Bei allen Fähigkeiten des Helden ist es keine reine Actionserie, sondern es handelt sich um die moderne Form eines klassischen Dramas. Eine perfekte Superheldenserie, wie ich sie mag.

DAREDEVIL Folge 2

Matt wird schwer verletzt in einer Mülltonne gefunden. Seiner Retterin erklärt er, daß er bei dem Versuch, ein Kind aus den Klauen von Menschenhändlern zu retten, so zugerichtet wurde. Und die haben einen Killer auf seine Spur gesetzt.

Daredevil zeigt sich hier von einer härteren Seite als je zuvor. Um an Informationen zu kommen, wendet er Metohden an, die der Fan sonst eher von Batman kennt. Er ist nicht der typische freundliche Marvel-Held, sondern er wirkt fast so hart wie eine DC-Figur. Aber er tut es auch nicht gern. Vielmehr bereut er es, so agieren zu müssen, doch er ist bereit, Grenzen zu überscheiten, um Unschuldigen zu helfen.
Die Kampfszenen sind ungwohnt realistisch. Zwar ist Daredevil überlegen, doch er muß auch hart einstecken. Dabei ist der Kampf selbst nicht das perfekt coreographierte Theater Hollywoods, sondern eine durchaus glaubwürdige Straßenprügelei.

DOCTOR WHO SPECIAL “Der Tag des Doctors”

Um den Zeitkrieg zu verhindern hat der Doctor Gallifrey, seinen Heimatplaneten ausgelöscht. Nun muß er mit dieser Schuld leben. Doch bevor er diesen Schritt tun muß, erhält er die Chance, sein zukünftiges Ich um Hilfe zu bitten.

“Rückkehr” scheint das Hauptthema dieser Folge zu sein. Der 10. Doctor kommt noch einmal zurück, die Timelords und die Daleks sind wieder da, sogar ein Doctor kommt “wieder”, den wir zuvor noch nicht gesehen haben, die Zygonen spielen wieder eine Rolle, auch der Böse Wolf, das wohl mächtigste Wesen des Universums, ist wieder zu sehen, alle Doctoren, vom ersten an, bekommen noch einmal einen kleinen Auftritt, ja Gallifrey selbst kommt wieder ins Gefüge der Realität.
Und  in der Erstausstrahlung der Episode ist der Doctor nach 17 Jahren auch wieder auf die große Kinoleinwand zurück gekehrt.

Das ursprüngliche Konzept der Serie hat sich im Lauf der Jahre sehr geändert. Heute verkörpert der Doctor ohne Namen das, was eine Superheldenserie ausmacht, mehr als jede Superheldenserie. Im größten Chaos und der größten Verzweiflung ist der Doctor derjenige, der wieder Hoffnung bringt und die Dinge richtet. Und dieses Mal, dieses eine Mal, darf er sogar dem Doctor wieder neue Hoffnung geben.
In jeder anderen Serie wäre wohl in einem solchen Special der Handlungsbogen aufgelöst worden. Nicht aber in Doctor Who. Hier beginnt die große Suche erst.
3 Jahre ist es her, daß die am längsten laufende Fernsehserie der Welt 50 Jahre alt wurde. Also nur noch 47 Jahre bis zum nächsten Special dieser Größenordnung.

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