Donnerstag, 19. März 2015

Comicrezension "Zorro vs Dracula"

Text: Don McGregor
Zeichnungen: Thomas Yeates

Die Handlung des Comics ist schnell erzählt. Dieser Comic lebt wirklich von den Bildern und den großartigen Actionszenen. Das heißt aber nicht, daß es dumpfe Hau-Drauf-Optik wäre. Im Gegenteil, die Dynamik der Figuren läuft fast wie ein Film ab und die beschreibenden Texte wirken sehr poetisch.
Den Band auf die Action zu reduzieren würde dem Werk auch nicht gerecht. Denn obwohl das Hauptaugenmerk darauf liegt, sind die Charaktere gut ausgearbeitet.

Zorro befindet sich auf einer Reise durch Europa. Gerade kommt er aus Spanien, wo er einen neuen Degen bekommen hat, und fährt weiter nach Frankreich. Doch an Bord ist auch Dracula, der vor der vorrückenden Armee Napoleons flieht.
Don Diego verliebt sich in Carmelita Rodriguez, doch gerade sie hat Dracula als sein nächstes Opfer auserwählt.

Graf Dracula ist wieder die klassische Horrorfigur. Weder das blutrünstige Monster, noch der sein Schicksal bejammernde Hollywood-Vampir. Gerade die Zärtlichkeit, mit der er Donna Carmelita auswählt, macht ihn fast sympathisch.
Doch in Zorro findet er einen ebenbürtigen Gegner.
Es ist fast bedauerlich, daß der letzte Kampf der beiden so schnell zum Ende kommt.
Doch hier kommt noch einmal etwas Humor in die düster-romantische Geschichte. Denn ein gewisser machtbesessener Wahnsinniger ermöglicht durch seine legendäre Dummheit und Tollpatschigkeit Draculas Rückkehr.

Thomas Yeates hat seinen Figuren sehr viel Leben eingehaucht. Und wenn man sein Foto betrachtet und Zorro und Dracula daneben hält, scheint es, als hätte er in ihnen zwei Seiten seiner eigenen Persönlichkeit ein jeweils ein Gesicht gegeben.

Mittwoch, 18. März 2015

Comicrezension: "Die Zwerge"

Über die Geschichte muß man wohl nicht mehr viel sagen (deswegen nur ein kurzer Einblick).
 Markus Heitz´ Roman „Die Zwerge“ gehört zu den erfolgreichsten Romanen der modernen Fantasy.

Nun gibt es auch eine Comicfassung davon, Text bearbeitet von Yann Krehl, gezeichnet von Che Rossié.

Was gibt es über den Comic nun zu sagen?
Die Geschichte hat sich nicht groß geändert und man erinnert sich wieder an einige Passagen aus dem Buch.

Der Zwerg Tungdil, der unter den Menschen aufgewachsen ist, wird zur politischen Schachfigur, als er auserwählt wird, als Kandidat um den Königsthron aufzutreten. In Wahrheit ist das nur ein Schachzug, um einen Krieg der Zwerge gegen die Elfen zu verhindern. Denn gerade zu dieser Zeit regt sich das „Tote Land“, die Heimat böser Mächte. Völlig ahnungslos macht sich Tungdil auf eine abenteuerliche Reise, verfolgt von Orks und rivalisierenden Zwergen. Doch die größte Gefahr geht von den unheimlichen Albae aus.

Set und Colorierung sind etwas dunkler, als man es sich beim Lesen wahrscheinlich vorgestellt hat.
Doch die Charaktere sind sehr gut getroffen.

Wie sollte man „Die Zwerge“ nun lesen?
Ich würde nicht empfehlen, den Comic anstatt des Buches oder vor dem Buch zu lesen.
Statt dessen ist er eine schöne Ergänzung, die man sich hinterher gönnen sollte. So bleibt der Kopf frei für eigene Vorstellungen und man kann das Buch unbelastet genießen.
Und wer das Buch liebt, wird mit dem Comic auf jeden Fall seinen Spaß haben.