Mittwoch, 23. Dezember 2015

DVD-Rezension: "Sting: Into the Light"

Bevor die WWF die WCW aufkaufe und sich zur WWE zusammen schloß, gab es einen regelrechten Kampf um die Zuschauer. Der größte Magnet, den die WCW zu bieten hatte, war eindeutig Sting.
Diese DVD Box mit drei Scheiben fasst nun die Geschichte dieser Wrestlinglegende zusammen.
Auf CD eins findet man eine Dokumentation über den Menschen Steve Borden.
CD zwei befasst sich dann mehr mit kleinen Anekdoten über seine Wrestlinggeschichte und enthält die ersten Matches. Seine Zeit an der Seite von Jim Hellwig, bevor sie zu Sting und dem Ultimate Warrior wurden, seine Entwicklung, bis wir den blonden, buntgeschminkten Sting zu sehen bekommen.
CD drei beinhaltet dann ausschließlich einige seiner größten Kämpfe und wir sehen den dunklen Sting in schwarz-weiß bzw. rot.

Zwei Namen fallen einem sofort ein, wenn man an Stings Gegner denkt. Zuerst natürlich Ric Flair, mit dem er immer wieder zusammen traf, bis hin zur letzten Show der WCW. Hier ist das erste Zusammentreffen der beiden in einem 45minütigem Punktematch zu sehen.
Und dann natürlich Vader, mit dem er sich über viele Jahre eine harte Fehde lieferte, die nicht immer ohne Verletzungen ablief. War Sting sonst eher der freundliche Typ, äußerte er über Vader sogar mal, daß er es liebe, ihn zu verletzen.
Natürlich sind auch noch einige andere Höhepunkte zu sehen. Wie zum Beispiel mit einem jungen, aufstrebenden und ambitioniertem Wrestler, der noch ziemlich am Anfang stand. Sein Name: "Stunning" Steve Austin. Oder Rick Rude (der leider nicht mehr unter uns weilt), Diamond Dallas Page, The Giant (der vielen jüngeren WWE Fans heute unter anderem Namen bekannt ist), bis hin zu seinem Match gegen HHH bei der diesjährigen WM. Über dieses letzte Match kann man geteilter Meinung sein. Denn das Eingreifen sowohl der D-X als auch der NWO ist vor allem für ältere Fans ein sehr nostalgischer Moment, der an die Zeiten des Monday Night War erinnert, aber für Stings letzten Kampf wäre ein klares Match ohne Randshows schöner gewesen.

Gerade für mich, der ich Anfang bis Mitte der 90er ein großer Fan war, ist es wundervoll, die alten WCW-Zeiten noch einmal zu erleben. Etwas nervig sind die neuen Kommentare. Carsten Schäfer und Sebastian Hackl machen das zwar nicht schlecht, aber zumindest bei den Matches, die damals im deutschen Fernsehen liefen, hätte man vielleicht gern auch die alten Kommentare gehört.
Bzw. Bei Neukommentierung (heißt das so?) wäre es vielleicht schöner gewesen, wenn es etwas analytischer gewesen wäre und dieses Match in Hinsicht auf die Entwicklung Stings betrachtet worden wäre, anstatt so zu tun, als würde es gerade aktuell betrachtet.
Aber ich will nicht meckern, die Box ist einfach fantastisch und einen Kauf wert.

Etliche jnuge Fans dürften gar nicht mehr wissen, was Sting mal für das Wrestling bedeutete. Aber für jeden alten Fan und jeden, der sich tiefer mit der Geschichte dieses Sports befasst, ist diese Box ein absolutes Muß.


Montag, 14. Dezember 2015

mangelnde Polizeipräsenz in einem neugebautem Revier

Hohenstein-Ernstthal ist eine Stadt mit etwa 15.000 Einwohnern (Quelle: wikipedia). Auf dem Ortseingangsschild prangt immer noch groß der Schriftzug "Große Kreisstadt".

Vor wenigen Jahren wurde das alte Polizeirevier (eins der historischen Gebäude der Stadt und ein wichtiger Bestandteil des Stadtbilds) leergeräumt und die Polizei zog in einen häßlichen postmodernen Neubau um, der etwa 7,5 Millionen (7500000) € öffentliche Gelder gekostet hat und einen widerlichen Schandfleck m Stadtbild darstellt. War das schon ein Ärgernis für die Bewohner der Stadt, wurde auch dieses relativ kurz darauf wieder nicht mehr genutzt. Tagsüber ist es noch mit ein bis zwei Beamten besetzt, abends trifft man dort gar niemanden mehr an.
Klingelt man, wird man über Sprechanlage und Kamera mit dem Revier in Glauchau verbunden.
Im günstigsten Fall wartet man eine Stunde, bis dann überhaupt ein Wagen mit Polizeibeamten eintrifft.
Das soll keine Kritik an der Arbeit der Polizisten sein, die unter diesen Bedingungen arbeiten müssen.
Aber kann es denn angehen, daß eine Stadt komplett ohne Polizeipräsenz sich selbst überlassen wird? Noch dazu nachdem eine solche Verschwendung öffentlicher Gelder stattfand???

Kritik bitte an das Sächsische Innenministerium:
http://www.smi.sachsen.de/

HieHier gibt es ein paar Bilder des alten und des neuen Reviers als Vergleich

Filmrezi: Knight Rider "Goliath" und "Der Doppelgänger"

Die Ankündigung, daß es bald eine Filmfortsetzung zur alten Knight Rider - Serie geben wird, war mal Anlaß, mir wieder ein paar Folgen anzusehen.
Man mußte die Serie nicht unbedingt gut finden, die meisten Folgen verliefen nach einem ähnlichen und austauschbaren Strickmuster und der einzige Reiz waren die Actionszenen des wunderschönen Autos und die Wortgefechte zwischen Michael und K.I.T.T.

Ich habe mir mal zwei Folgen ausgesucht, die sich etwas abhoben.

"GOLIATH" (Staffel 2, Episoden 1 und 2)

Garth Knight, der Sohn des Mannes, dem Michael Long seine neue Identität verdankt, bricht aus dem Gefängnis aus und stiehlt die Formel für K.I.T.T.s Speziallegierung. Damit veredelt er einen riesigen Truck, den er Goliath tauft. Michael und K.I.T.T. sind nun die einzigen, die ihn aufhalten können.

Zwei Folgen wurden hier zu einem Film zusammengeschnitten. Garth Knight erweist sich hier mal als interessanterer Gegenspieler als der serienübliche "Gangsterboss der Woche". Wie bei  vielen Actionfilmen ist es der Bösewicht, der den Film trägt und den Helden an die Wand spielt. Interessant, da es hier ein und derselbe Darsteller ist. Aber Hasselhoff beweist hier, daß er besser spielt, als ihm nachgesagt wird. Zwar keine schauspielerische Meisterleistung, aber doch eine ganz solide Darstellung. Man hat den Eindruck, er gefällt sich als finsterer Garth besser als als liebenswerter Saubermann.
Auch Goliath ist ein imposante Gefahr, vor der K.I.T.T. sogar echte Angstgefühle entwickelt.
Nichts anspruchsvolles, aber ein schöner Actionkrimi zum abendlichen Ausspannen.


"DER DOPPELGÄNGER" (Staffel 1, Episode 9)

Eine Folge, die mir etwas Bauchschmerzen bereitet.

Bei einem Einbruch fällt zwei kleinen Ganoven K.A.R.R., der Prototyp eines computergesteuerten Autos mit eigenem Bewußtsein in die Hände. Sie mißbrauchen dieses Wunderauto für eine Reihe von Raubüberfällen. Nur K.I.T.T., das weiterentwickelte Modell ist diesem Gegner gewachsen.

Man sollte bei einer seichten Unterhaltungsserie eigentlich keinen Tiefgang erwarten, aber irgendwie konnte ich den Kopf dabei nicht ausschalten. Und das ist wohl der Grund, warum ich diese Folge als sehr fragwürdig empfinde.
K.A.R.R. ist plötzlich mit einer Welt konfrontiert, auf die er nicht vorbereitet ist und die er nicht versteht. Also handelt er, wie jedes empfindungsfähige und denkende Wesen handeln würde: Er versucht, anhand seiner Kenntnisse und Wahrnehmungen zurecht zu kommen. Devon macht zwar deutlich, daß K.A.R.R. lediglich auf Selbsterhalt programmiert ist, aber dennoch geht erstmal keine Gefahr von ihm aus.
Das erste mal, daß er aggressiv wird ist, als er den Eindruck erhält, er würde betrogen. Auch die Raubüberfälle gehen nicht auf seine Initiative zurück, sondern geschehen unter dem Einfluß der Verbrecher, die seine einzigen Bezugspersonen sind und diese Machtposition ausnutzen. Obwohl er über keinerlei Moralvorstellungen verfügt versucht er, eine Ethik zu entwickeln, indem er andere beobachtet. So reagiert er verwirrt, als einer seiner Entführer seinen Partner niederschlägt. Die Vorstellung, jemanden aufgrund eines Vorteils zu verletzen, ist ihm unbegreiflich.
Die komplette Foundation ist hauptsächlich interessiert, ihn zu zerstören. Die Option, mit ihm zu kommunizieren und ihm seine Fehler bewußt zu machen, wird nicht einmal ansatzweise in Betracht gezogen.
So sagt Devon "Er ist wie ein kleines Kind mit einer Pistole". Nun überlegen alle, dieses Kind zu töten, anstatt ihm die Pistole weg zu nehmen und ihm zu sagen, daß es mit so etwas nicht spielen darf.
Auch am Ende, als es zum Showdown kommt, ist es K.A.R.R., der darum bittet, den Kampf zu beenden und eine andere Lösung zu finden, während K.I.T.T. und Michael es um jeden Preis darauf anlegen, ihn zu vernichten, was auch gelingt.
Wie gesagt, eigentlich handelt es sich um eine Unterhaltungsserie, die man nicht überbewerten sollte, aber die Mentalität, die in dieser Folge vermittelt wird, finde ich trotzdem bedenklich.
In einer späteren Folge taucht K.A.R.R. noch einmal auf, und da ist er wirklich ein eiskalter und berechnender Killer, aber man fragt sich nun, ob das eine logische Konsequenz der Entwicklungen dieser Folge ist.



Mittwoch, 2. Dezember 2015

Filmrezi: "Justice League: Gods and Monsters"

Die Superheldentruppe "Justice League" braucht man wohl keinem Comicfan mehr vorzustellen.
Superman, Batman, Wonder Woman, Flash, Green Lantern, Atom, Martian Manhunter, Red Tornado, Green Arrow usw.
Doch hier erleben wir ein völlig anderes Team. Bestehend aus nur drei Mitgliedern: Superman, Batman, Wonder Woman. Ok, die Kerngruppe der drei Größten, doch auch das trifft nicht ganz zu.
Es handelt sich um eine alternative Realität mit düsteren Gegenstücken zu den beliebten Helden. Superman ist der Sohn von General Zod und wurde aufgezogen von mexikanischen Flüchtlingen. Unter Batmans Maske steckt Kirk Langstrom, der durch genetische Experimente zu einem vampirähnlichem Fledermausmenschen mutierte und Wonder Woman ist die Kriegerin Becka von den New Gods.
In einer Welt, in der es außer ihnen keine Superhelden gibt stehen sie als brutale Eingreifgruppe der amerikanischen Regierung zur Verfügung.

Die Öffentlichkeit kritisiert ihre Methoden, allen voran die Reporterin Lois Lane. Als es eine Mordserie unter berühmten und genialen Wissenschaftlern gibt, bei der alle Spuren auf die League hinweisen, wendet sich auch die Regierung von ihrer Superpolizei ab.

Elseworld-Geschichten reizen immer durch ihre eigenwillige Neuinterpretation bekannter Figuren. Nicht oft werden sie dabei härter und kompromißloser dargestellt als in ihrer gewohnten Umgebung. Auch hier trifft das voll zu. Bei ihrem ersten Auftreten hält man sie fast für Schurken. Besonders deutlich wird das, als Superman überlegt, die Weltherrschaft an sich zu reißen. Doch im Kern stehen sie immer noch zu ihren Überzeugungen.
Die Moral dieser Helden scheint fragwürdig, aber andererseits stellt sie auch die überlegene Moral ihrer "positiven" Gegenstücke in Frage.

Riesigen Spaß macht das Wiedersehen von Figuren, die man als Superschurken oder -helden aus dem regulären DC-Universum kennt.

Ein härterer Superman, ein grusligerer Batman, eine brutalere aber gleichzeitig auch gefühlsbetondere Wonder Woman, ein düsterer High Father...

In den letzten Jahren hat sich das Genre der Superheldencomics immer mehr von dem Image der Kinderunterhaltung verabschiedet.
Dieser knallharte und blutige SciFi-Actionthriller macht nun auch das Medium des Zeichtrickfilms zu einem Tummelplatz für ein erwachsenes Publikum.