Samstag, 4. Mai 2013

Buchrezension: "Faulfleisch" von Vincent Voss

Die meisten Künstler mögen es nicht, wenn ihre Werke in "Schubladen" gesteckt werden. Doch diese Schubladen helfen, sich Bücher, Filme und Musik nach dem eigenen Geschmack auszuwählen.

Vincent Voss´ Roman lässt sich ohne Probleme in eine Schublade stecken. Und dann sprengt er sie auf.
Seit den Filmen George Romeros wird der Begriff "Zombie" fälschlicherweise auch für menschenfressende lebende Tote verwendet. Von einer solchen Zombiegeschichte gibt es klare Vorstellungen: Die Welt wird von den Toten überrannt und eine Gruppe Überlebender versucht, sich durchzuschlagen.
"Faulfleisch" endet dort, wo die anderen Geschichten beginnen.

Liam hat sich der Kinder wegen aufs Land zurück gezogen und hofft, seine kaputte Ehe kitten zu können. Doch im gleichen Dorf lebt auch ein seltsamer Gerichtsmediziner mit einer schauerlichen Leidenschaft. Als Liam langsam hinter das grausige Geheimniss kommt, nimmt das Verhängnis bereits seinen Lauf ...

In dem Roman geht es nicht um die Zombieapokalypse an sich, sondern darum, wie sie beginnt, sich erst langsam, dann immer schneller ausbreitet. Und um die Opfer, die hier statt nur als wandelnde Bedrohung dargestellt zu werden, Persönlichkeiten und Geschichten bekommen.
Wer reinen Splatter und Gemetzel erwartet, wird wohl enttäuscht werden. Wer aber aber eine spannende und atmosphärisch dichte und stimmige Geschichte sucht, wird das Buch lesenswert finden

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