Freitag, 20. Mai 2016

"Blair Witch Project" - Wie ein Film eine komplette Idee tötete

Das "Blair Witch Project" war wahrscheinlich eines der genialsten Projekte im Bereich des modernen Horrors. Doch was ein Höhepunkt sein sollte, war der Todesstoß der Idee.
Denn was bedeutete das Projekt an sich?
Der Horror sollte aus dem Medium Film/Buch in die Realität geholt werden. Zeitungsartikel, Nachrichten, Interviews, selbst Bücher, die in Form von Sachbüchern und Berichten geschrieben wurden, sollten den Eindruck erwecken, es handele sich um reale Begebenheiten.
Dann kam der Film. Die Idee dabei war, daß drei Jugendliche bei dem Versuch einer Reportage ums Leben gekommen wären. Gleichzeitig sollten einige Lücken in der Geschichte geschlossen werden und neue Rätsel gestellt werden. Und er sollte dem ganzen noch mal Leben einhauchen, ein Werbegag für das Gesamtpaket darstellen.
Doch was passierte? Die Leute nahmen den Film nicht als Teil des Ganzen, sondern als das eigentliche Werk wahr. Die ganze Arbeit im Vorfeld wurde als Werbefeldzug für den Film betrachtet.
Nun wurden die Schnipsel also nicht mehr als das Konstrukt angesehen, sondern in den Köpfen der Leute waren sie nur Reklame. Zwar gab es noch Bücher, die die Geschichte weiter führten (und sich heraus stellte, daß nicht der Einsiedler Rustin Parr der Mörder war, der die Kinder getötet hatte), aber das war aus dem Blickwinkel der "Fans" eben nur das übliche Merchendise.
Schade, den nwas so engagiert begonnen hatte, scheiterte an der Hollywood-Mentalität und was nichts weiter als ein Werbegag war ist das einzige, was übrig geblieben ist.

Leider kam nur ein kleiner Teil des ganzen zu uns, so daß uns wohl der Einblick in das Projekt an sich verschlossen bleiben wird.

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