Montag, 10. Juni 2013

Buchrezension: "Der Sog" von Jan Flieger

Karl Bennewitz ist ein gemachter Mann. Gemeinsam mit Vorgesetzten und kollegen nutzt er das Neuererwesen, um Arbeitsstunden vorzutäuschen und das Geld selbst einzustreichen. Doch als seine Frau dahinter kommt, daß er eine Affäre hat, droht sie ihm, den Betrug auffliegen zu lassen. Karl sieht nur einen Ausweg: Er muß Franziska, die gefährliche Mitwisserin und Erpresserin, loswerden.

Bennewitz ist für den Leser eine sehr interessante Figur. Auf der einen Seite fühlt man mit ihm, identifiziert sich mit ihm, auf der anderen verachtet man ihn für seine Schwächen und Fehler.

Jan Flieger war einer der erfolgreichsten Krimiautoren der DDR. Doch auch nach der Vereinigung der Bundesrepublik war Jan noch literarisch erfolgreich unterwegs.
Dieses Buch war sein erster Kriminalroman. Abgesehen davon, daß er sehr gut und flüssig zu lesen ist, ist schon das ein Grund, sich näher mit diesem Werk zu befassen.
Im Januar 2014 wird dieser Roman im Leipziger FHL-Verlag neu aufgelegt.

1988 wurde diese Geschichte in der Reihe "Der Staatsanwalt hat das Wort" unter dem Titel "Alles umsonst" verfilmt.

Für mich ist dieses Buch auch persönlich sehr wichtig.
Ich erinnere mich, daß ich mit acht Jahren am Ostseestrand Bierflaschen einsammelte, um mir von dem Pfandgeld am Strandkiosk die "Blaulicht"-Heftchen zu kaufen. Dazu gehörten auch einige von Jans Arbeiten. Wieder zu hause klaute ich meiner Mutter einige seiner Bücher, um sie heimlich in meinem Zimmer zu lesen.
Deswegen bedeutet es für mich viel, noch immer von ihm zu hören/lesen.

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